So berichtet der DAX über das Geschäftsjahr 2016 (3/5): Der Aktionärsbrief

In einer fünfteiligen Serie betrachten wir die Berichterstattung über das Jahr 2016. Hierzu analysieren wir den Umfang (Seitenzahlen) und die Verfügbarkeit der Onlineberichte (PDF, HTML, App). Außerdem untersuchen wir die Geschäftsberichte hinsichtlich Vorstandsbrief, Imageteil und Lagebericht.
Im dritten Teil unserer Serie zum Geschäftsbericht 2016 gilt unser Augenmerk dem Vorstandsbrief. Ist er noch Bestandteil der Berichte oder verzichten die Unternehmen darauf?

DAX-Konzerne schreiben Briefe an ihre Aktionäre

Anfang des Jahres untersuchten wir bereits die Vorstandskommentare bei der Quartalsberichterstattung der DAX-Konzerne. Das Ergebnis: In den Quartalsberichten bzw. Mitteilungen der Unternehmen hat der Aktionärsbrief inzwischen Seltenheitswert. (siehe Blogbeitrag vom Februar 2017).

Wie sieht es also mit dem Vorstandsbrief in den jährlichen Geschäftsberichten aus? Dieses freiwillige Element eines Geschäftsberichts dient immerhin dazu, die Leser – also die Aktionäre bzw. interessierte Investoren – direkt anzusprechen. Anders als zur Quartalsberichterstattung nutzen die Unternehmen in ihren Geschäftsberichten die Möglichkeit, die Leser in einem Vorstandsbrief direkt zu adressieren. Laut unserer Analyse nutzt nur ein Unternehmen diese Möglichkeit nicht: Siemens. Alle anderen 29 DAX-Unternehmen sprechen die Aktionäre in diesem Teil des Berichts direkt an.

Die deutliche Mehrheit schreibt dabei einen klassischen Vorstandsbrief. Das Format eines Interviews nutzen mit ProSiebenSat1 und RWE zwei Unternehmen. Hier äußert sich der jeweilige Vorstandsvorsitzende in einem Interview über das Geschäftsjahr und aktuelle Entwicklungen.

Fazit: Der Brief an die Aktionäre bleibt ein wichtiges Instrument in der Kommunikation. Die Unternehmen sollten darauf auch in Zukunft setzen.

Von Patrick Sutter