Integriertes Reporting: Don’t wait until investors ask!

Auch wenn viele Investor Relations Verantwortliche bisher den Eindruck haben, ihre Investoren hätten wenig Interesse am integrierten Reporting, so gäbe es doch einen Prozess des Umdenkens.

Auf der letzten Mitgliederversammlung des Deutschen Investor Relations Verbands DIRK am 7. Oktober in Essen gab es eine interessante Podiumsdiskussion zum Thema „Integrated Thinking in Investment“, an der u.a. Vertreter von Allianz GI und Blackrock teilnahmen. Die Diskussionsrunde war sich einig: Auch wenn viele Investor Relations Verantwortliche bisher den Eindruck haben, ihre Investoren hätten wenig Interesse am integrierten Reporting, so gäbe es doch einen Prozess des Umdenkens.

Bei AGI habe dies bereits zu einer Reorganisation des Analystenteams geführt, denn die eigenen Kunden wollten mehr über die Nachhaltigkeit ihrer Investments wissen, berichtete Melissa  Blankenship von AGI. Da reiche es auch nicht, wenn sich intern nur einige spezialisierte ESG-Analysten damit auskennen würden, stattdessen müsse neuerdings jeder AGI-Analyst über die „Environment, Social and Governance“-Themen der von ihm beobachteten Unternehmen Bescheid wissen.

Steve Monnier von Blackrock verwies auf die Bedeutung eines „holistischen Risikomanagements“, kein Unternehmen könne es sich noch leisten, „in Silos“ zu denken und als Investor brauche man ebenfalls die „komplette Geschichte“, um die langfristige Perspektive des Unternehmens einschätzen zu können. Professor Christian Hoffmann von der Universität Leipzig brachte es auf den Punkt. „Warten Sie nicht, bis Investoren fragen. Wenn einzelne ESG-Themen für Ihr Unternehmen relevant sind, berichten Sie darüber.“

Regine Petzsch