16. Dezember 2019

Der Imageteil stellt für Unternehmen oft eine Fleißaufgabe dar, die man mit Blick auf die notwendige Pflichtkommunikation vernachlässigen kann. Wie das die DAX-Unternehmen im Geschäftsbericht 2018 handhaben und warum es sich trotzdem lohnen kann, kreative Inhalte zu verarbeiten.

Welche Trends sind für diesen Teil des Geschäftsberichts erkennbar?

Wie bereits für das Geschäftsjahr 2016 haben wir die Berichte aller 30 DAX-Unternehmen analysiert. Im zweiten Teil unserer diesjährigen Serie beschäftigen wir uns mit dem Imageteil.

13 der 30 DAX-Unternehmen haben einen Imageteil erstellt.

Für den Geschäftsbericht 2018 haben 13 der 30 DAX-Unternehmen einen Imageteil erstellt, acht als klassische Print- bzw. PDF-Version und fünf Unternehmen, die nur eine Onlineversion veröffentlicht haben. Zum Vergleich: 14 der 30 DAX-Konzerne setzten noch 2016 auf diesen nicht-verpflichtenden Teil in der Printpublikation. Im Jahr 2010 lag die Zahl immerhin bei 29.

Der durchschnittliche Umfang lag damals bei mehr als 30 Seiten. 2016 stiegen die Seitenzahlen sogar etwas an; so waren es im Durchschnitt knapp 40 Seiten. Aktuell nutzen die acht Unternehmen im Geschäftsjahr 2018 rund 25 Seiten für ihren Imageteil.

Wie in der vorangegangenen Analyse variieren die Seitenzahlen aber erheblich: Die Deutsche Post nutzt insgesamt 5 Seiten als Imageträger, Fresenius Medical Care setzt dagegen mit einem Magazin auf einen 50 Seiten starken Imageteil.

Imageteil 2.0

Ein anderes DAX-Unternehmen, BMW, nutzte im Geschäftsjahr 2018 digitale Inhalte besonders kreativ: Der Imageteil ist mit aufwendigen Videos und Texten online zu finden. In dieser Version kann sich der User durch vielfältige Informationen rund um das Unternehmen bewegen. Eine moderne und sinnvolle Alternative zum gedruckten Imageteil, auf den der Münchner Autobauer in der Printausgabe komplett verzichtet hat. Das Unternehmen ist damit nicht allein: insgesamt vermitteln fünf Unternehmen Imageinhalte nur online. Ist hier eine Trendwende erkennbar? Dann wäre der Imageteil nicht tot, wie manche Stimmen behaupten, sondern in Zukunft einfach online in verschiedenen Formen aufbereitet.

Für den Printbereich ist der Trend jedoch eindeutig. Immer weniger Unternehmen erstellen aufwendige Imageteile. Dieser Aufwand macht aus unserer Sicht dann Sinn, wenn die wertvoll aufbereiteten Inhalte auch weiter genutzt werden können, beispielsweise für den Einsatz in Magazinen und auf Messen oder auch auf der eigenen Homepage.

„Die Bedeutung von Print nimmt ab. Der Imageteil findet mehr und mehr online statt.“

Patrick Sutter

Senior Consultant , relatio PR

„Der Imageteil als Onlineversion: ein spannender Weg, ein Unternehmen kennenzulernen.“

Vanessa Herzog

Consultant , relatio PR